Touren realistisch planen?

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peha
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Touren realistisch planen?

Beitrag von peha » Freitag 10. Januar 2025, 15:13

Ich plane für den Frühsommer (Ende Mai/Anfang Juni) eine Tour von Berlin nach Freiburg (ca. 850 km). Weil ich die Fahrt genießen und mich möglichst wenig stressen will, werde ich keine Autobahnen benutzen. Mit dem Auto bin ich die Strecke (via Autobahn) in der Vergangenheit diverse Male gefahren – meist ohne Übernachtung; das schlaucht bisschen (mit Stau usw.), ist aber trotzdem zu schaffen. Mit dem Motorrad hingegen habe ich noch nie eine so lange Tour gemacht und bin deswegen einigermaßen unsicher, was hier eine belastbare Planungsgrundlage sein kann (z. B. kann man sich dann ja nicht anlehnen – keine Ahnung, wie anstrengend das mit fortschreitender Zeit so wird :D).

Ich werde alleine unterwegs sein. Ich bin kein Superheld und muss niemandem etwas beweisen, aber es soll natürlich auch verhältnismäßig bleiben. Meine Vorstellung ist deshalb, eine Übernachtung in Schweinfurt zu machen (also nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke, laut Routenplaner nach knapp 7 Stunden reiner Fahrtzeit) und das Ganze also in zwei Tagen zu fahren. Denn mir kommen zwei Übernachtungen für die Strecke arg viel vor; alternativ zweimal rund 7 Stunden auf dem Motorrad pro Tag sind wiederum sicher aber halt auch nicht ohne. Doch andererseits sind es ja gut ausgebaute (Land-)Straßen, kein Offroad/Schotter/Feldwege... Mich würde insofern interessieren, wie die Erfahreneren unter euch das für sich handhaben: Habt ihr eine Faustformel, wie viel am Stück/pro Stunde/Tag (?) ihr bequem bewältigen könnt und was "zu viel gewollt" ist?
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Luchs
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Re: Touren realistisch planen?

Beitrag von Luchs » Freitag 10. Januar 2025, 15:38

Es kommt immer auf das eigene "wollen" an....
Wenn ich von hier aus nach Österreich, oder auch zurück, fahre, dann überlege ich mir spontan, ob ich das in einem Rutsch mache, oder mir doch eine Zwischenübernachtung gönne. eine Tagesetappe von 800km ist zu schaffen. Ist man halt lange unterwegs.
Wenn man aber die Fahrt ebenfalls genießen möchte, dann sind 450km Landstraße an einem Tag auch genug, und man hat Zeit mal ne gute Rast einzulegen, oder sich mal etwas mehr umzuschauen. Vielleicht liegt ja was spannendes auf dem Weg.
Ich habe letztes Jahr einen Rundtrip durch Österreich gemacht, mit 700km.

Die körperliche Verfassung ist nicht zu unter/überschätzen.
Das Wetter muss ebenfalls passen.
Es ist verdammt hart, bei über 30°C so eine Strecke zu absolvieren.
Das hab ich einmal getan.... nie wieder... :)
Lieber eine Rast mehr einlegen, und dafür entspannter ankommen...

Viel Erfolg und lass mal ein paar Bilder von Deiner Tour da...
man ist nie zu bekloppt um Moped zu fahren,
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Re: Touren realistisch planen?

Beitrag von Golle » Freitag 10. Januar 2025, 16:35

Eine Faustformel für meine Tourenplanung habe ich nicht. Es kommt halt immer darauf an, ob ich die Tour einfach nur als Fahrt zum Ziel betrachte.

Da ich mein Motorrad ja hauptsächlich zum Genuss fahre, plane ich meine Tagestouren immer so bei 300 bis 350 ein. Aber die Strecken sind dann auch eher auf Nebenstrecken und viele Kurven ausgelegt. Geschwindigkeit ist da eher nicht angesagt, sondern Sightseeing und Spaß an den Pausen. ;-)

Wenn es dann doch mal nur darauf ankommt, dass man zügig sein Ziel erreichen möchte, dann würde ich auch vor der Autobahn nicht zurückschrecken. Aber mehr als 600 km würde ich persönlich dann auch nicht einplanen. Aber da haben andere dann wohl mehr Sitzfleisch als ich und reißen bestimmt auch mehr Kilometer ab.
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Re: Touren realistisch planen?

Beitrag von Zweinullzwei » Freitag 10. Januar 2025, 16:41

Wenn ich nach Sardinien Fahre, gehe ich auf der Landstrassen über die Berge bis Italien. Dort auf die Autobahn bis nach Genua. Morgens 8Uhr Los, Ankunft ca 17Uhr Genua. Pausen ehr nur Tanken und die Leute aufsammeln beim Treffpunkt. Dann ist man gut erledigt und Schläft auf dem Schiff sehr gut. Ich mache sehr gerne lange Touren wenn das Wetter stimmt.
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peha
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Re: Touren realistisch planen?

Beitrag von peha » Freitag 10. Januar 2025, 16:42

Luchs hat geschrieben: Freitag 10. Januar 2025, 15:38 eine Tagesetappe von 800km ist zu schaffen. Ist man halt lange unterwegs. Wenn man aber die Fahrt ebenfalls genießen möchte, dann sind 450km Landstraße an einem Tag auch genug, und man hat Zeit mal ne gute Rast einzulegen, oder sich mal etwas mehr umzuschauen. Vielleicht liegt ja was spannendes auf dem Weg.
Danke für deine Einschätzung. So in der Art stelle ich es mir selbst auch vor - nur kann ich noch nicht einschätzen, wie das für mich auf dem Motorrad (anstatt im Auto) ist. Und: Ich bin - wenn ich nicht durch äußere Umstände anderweitig gezwungen werde - am äußersten entgegengesetzten Ende eines Frühaufstehers. Das ist natürlich auch ein Faktor, wenn man nicht bei Dunkelheit fahren will, wie weit man an einem Tag überhaupt kommt. ;)
Die körperliche Verfassung ist nicht zu unter/überschätzen. Das Wetter muss ebenfalls passen. Es ist verdammt hart, bei über 30°C so eine Strecke zu absolvieren.
Ich stand vergangenen Hochsommer, am allerersten Tag mit meiner VOGE, bei über 30 Grad vor Potsdam ein Weilchen auf der Autobahn im Stau, in voller Montur (bei mir heißt das neben Handschuhen grundsätzlich auch eine Airbag-Weste über der Protektorenjacke). Betonwüste, kein Schatten, hitzeflimmernde Motorhauben um mich herum. Puh! Auf diese Weise habe ich auch gleich kennengelernt, dass die Motortemperaturanzeige rot werden und blinken kann... :shock: :lol: Die Hoffnung ist, dass es am Übergang von Mai zu Juni schon warm genug ist, dass es angenehm ist, aber noch nicht brütend heiß. Das werde ich ja sehen. Und Regen, joa - dann wird wohl eher umgeplant, bevor ich quer durch Deutschland im Dauerregen fahre.
Viel Erfolg und lass mal ein paar Bilder von Deiner Tour da...
Merci! Bilder kann ich ehrlich gesagt eher keine versprechen, ich bin nicht so der Dokumentar diesbezüglich; in meinem Job muss immer alles akkurat dokumentiert und replizierbar sein, und auf dem Zweirad versuche ich, "einfach nur zu fahren" und im Augenblick zu sein. Vielleicht knipse ich ja heimlich ein paar Schnappschüsse. ;)
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Re: Touren realistisch planen?

Beitrag von Zweinullzwei » Freitag 10. Januar 2025, 16:47

Ist der Kühler und Lüfter nicht ausreichend Dimensioniert für Stop and Go im Hochsommer ?
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Re: Touren realistisch planen?

Beitrag von major » Freitag 10. Januar 2025, 16:50

Hallo Peha,

ich plane für mich und Freunde seit über 30 Jahren Touren unterschiedlicher Länge, mit Motorrad und Cabriolet.
Und meine Planungen sind in der Regel so ausgelegt, dass die Touren so um die 350 km am Tag haben (+- 20-30 Km).
Du solltest Dir, gerade wenn Du es nicht gewohnt bist, nicht zu viel vornehmen. Ich empfehle Dir eine Satteldauer von ca. 6 Std. pro Tag,
da wirst Du Deine "Knochen" schon spüren am Abend, den Allerwertesten sowieso ;-)

Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 60 km/h * 6 bist Du dann ungefähr wieder bei den oben genannten 350 km.
In den Alpen mit vielen Serpentinen oder in Norwegen solltest Du mit geringeren Durchschnittsgeschwindigkeiten rechnen. Auf deutschen Bundesstrassen bekommst Du evtl.
auch etwas mehr hin, so dass Du den Weg in den Schwarzwald mit einer Übernachtung gut hinbekommst.

Natürlich gebe ich dem Luchs recht, wenn es sein muss und man schnell zum eigentlichen Zielort möchte geht auch noch viel mehr. (mache ich auch manchmal so).
Aber für die gemütliche, entspannte Fahrt sind oben genannte Zahlen ganz hilfreiche Richtwerte.

Viel Spaß auf der Tour.
Zuletzt geändert von major am Freitag 10. Januar 2025, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

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Re: Touren realistisch planen?

Beitrag von peha » Freitag 10. Januar 2025, 16:51

Zweinullzwei hat geschrieben: Freitag 10. Januar 2025, 16:41 Wenn ich nach Sardinien Fahre, gehe ich auf der Landstrassen über die Berge bis Italien. Dort auf die Autobahn bis nach Genua. Morgens 8Uhr Los, Ankunft ca 17Uhr Genua. Pausen ehr nur Tanken und die Leute aufsammeln beim Treffpunkt. Dann ist man gut erledigt und Schläft auf dem Schiff sehr gut. Ich mache sehr gerne lange Touren wenn das Wetter stimmt.
Huh - das würde ich mir mindestens derzeit, vom Startzeitpunkt sowieso mal abgesehen :lol:, noch nicht zutrauen bzw. stelle ich mir auch sehr anstrengend vor. Fände ich je nachdem schon mit dem Auto anstrengend. Aber ich bin auch noch nicht so lange dabei (mit meinen Rollern habe ich nie richtige Touren gemacht, und das Motorrad gibts für mich erst seit vergangenem Jahr) - mal sehen, wie ich das in ein paar Jahren sehe. Als ich vielleicht anderthalb Jahre meinen Autoführerschein hatte, bin ich mal mit dem Golf 2 am Stück (nur mit Tank- und Pinkelpausen) von Freiburg nach Biarritz gefahren. Die Person, mir der ich mich abwechseln wollte, erkannte nach den ersten 150 km, vom Beifahrersitz aus, dass sie sich "doch nicht traut". Brauche ich nicht nochmal. :lol:
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Re: Touren realistisch planen?

Beitrag von peha » Freitag 10. Januar 2025, 16:56

Zweinullzwei hat geschrieben: Freitag 10. Januar 2025, 16:47 Ist der Kühler und Lüfter nicht ausreichend Dimensioniert für Stop and Go im Hochsommer ?
Das vermögen andere vielleicht besser zu beurteilen; in diesem Moment war es dem Maschinchen jedenfalls offenbar ein wenig warm, trotz lautem Lüfter; kaum fuhr ich dann aber wieder, ging es auch schnell wieder auf "drei gelbe Striche ohne Blinken" runter. Das Ganze war auf den ersten 50 km des Motors (und mit Firmware 4.2, bei der die Temperaturanzeige ja etwas anders justiert war als bei den neueren) - vielleicht musste er sich noch etwas eingrooven. :lol: Hatte ich danach auch nie wieder.
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Re: Touren realistisch planen?

Beitrag von Zweinullzwei » Freitag 10. Januar 2025, 17:02

Mit dem Auto bin ich schon Zürich- Lübeck- Zürich gefahren mit 2h Pause in Lübeck. Danach war ich sowas von erledigt bzw hätte ich keine Minute mehr hinter dem Steuer überlebt.
Gruss Björn DS900X 2024 Schwarz

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