VOGE 300 Rally - ein persönlicher Test

Alles von VOGE was mit den 3xx Modellen zu tun hat
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Steinbeisser
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Re: VOGE 300 Rally - ein persönlicher Test

Beitrag von Steinbeisser » Freitag 21. Juli 2023, 16:32

Und weiter geht es.
Ich war beim Thema Wartung stehen geblieben.
Dazu gehören auch folgende zwei Unterpunkte:

Verfügbarkeit technischer Informationen
Leider momentan sehr dürftig - außer dem schmalen Serviceheft gibt es nix :(
Da darf von offizieller Seite gern noch was kommen ...

Verfügbarkeit von Ersatzteilen (Stand 07/2023)
Originalersatzteile bekommt ihr zur Zeit entweder über den nächstgelegenen Händler oder über den Onlineshop von Biketech Lohmann
Bei Ersatzteilen, speziell bei Verschleißteilen aus dem Zubehör, wie Ölfilter, Kettensatz, Bremsbelägen, Kupplung, etc. wird mit Sicherheit ebenfalls Vieles passen.
Voge verwendet hier keine selbst entwickelten, modellspezifischen Teile, sondern greift, wie die meisten anderen Hersteller auch, auf das zurück, was bereits am Markt verfügbar ist.
Da die Produzenten selbst noch keine Teile für die Rally gelistet haben, ist hier momentan noch eigene Erfahrung und Recherche gefragt.

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Steinbeisser
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Re: VOGE 300 Rally - ein persönlicher Test

Beitrag von Steinbeisser » Freitag 21. Juli 2023, 18:40

Die vorherigen Beiträge waren größtenteils eine Aufzählung der Eigenschaften der 300er Rally.

Abschließend kommt der Fahrbericht und mein Fazit
Einiges davon findet sich bereit in den vorherigen Beiträgen und taucht hier der Vollständigkeit halber ein zweites Mal auf.

persönliche Fahreindrücke
Sitzend ist die Fahrhaltung für mich als 1,84m großer Fahrer mit ~ 90kg (fahrfertig ausgerüstet) bequem und langstreckentauglich.
Die Sitzbank dürfte für meinen Geschmack allerdings etwas fester gepolstert sein.
Stehend fahren ist für mich zwar möglich; für eine bequeme Position dürfte der Lenker allerdings ~20mm höher sitzen.

Die Fußrasten und Fußhebel sind als Serie in Ordnung.

Die Scheibe vom Multifunktionsdisplay spiegelt bei ungünstiger Sonneneinstrahlung sehr stark.
Das Display ist sonst gut ablesbar,
Trotzdem würde ich mir bei der Fahrtrichtungsanzeige (Blinker) vollflächige Pfeile wünschen.
Ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht, aber ich übersehe es oft, dass der Blinker noch an ist. (grade weil die Blinkerrückstellung etwas unsensibel ist, denke ich oft der Blinker ist aus ... ist er dann aber doch nicht ..,)

Die Scheibe nur untenrum Windschutz und dient eher optischen Zwecken.
Bis 80km/h ist es, wie auf jeder "nackten" Enduro, komfortabel; danach hält sich der Winddruck am Oberkörper zwar in Grenzen aber oben am Helm zieht es schon ganz gut.

Die Fahrwerkselemente (Gabel/Federbein) sind gemessen am Preis überraschend gut.
Am Level einer Sportenduro mit voll einstellbarem Fahrwerk darf man es natürlich nicht messen aber einen Ausflug auf groben Schotter steckt es ganz gut weg.
Die Gabel wirkt leicht unterdämpft und fängt bei schnelleren Passagen das Springen an.
Möglicherweise lässt sich das mit der Viskosität des Gabelöls noch etwas anpassen

Auf asphaltierter Straße liegt die Fuhre gut und lässt eine zügig gefahrene saubere Linie zu.
Das einzige was da stört, sind die Handhebel (Bremse und Kupplung) die nicht schön in der Hand liegen und die Dosierung damit erschweren.
Hier setze ich verstellbare Handhebel auf meine persönliche Wunschliste.

Was Motorisierung und Fahrleistung angeht, bietet die 300er wenig Überraschendes.
Der Motor ist eher ein rauher Geselle, der zunehmende Drehzahl mit spürbarer Vibration anzeigt.
Seidenweiches Hochdrehen gehört nicht zu seinen Stärken.
Irgendwo im mittleren Drehzahlbereich gesellt sich bei starkem Beschleunigen eine deutlich hörbare Geräuschkulisse aus Richtung Steuerkette dazu.
Am angenehmsten fährt sich das Aggregat bei entschleunigter bis zügiger Fahrweise.
Sportliche Gangart quittiert der Motor mit starker, eher unangenehmer Geräuschentwicklung.

Ich nehme mal an, der Motor selbst kann mehr, denn bei 300 Kubik sind 28 PS noch lange nicht das Ende der Fahnenstange ...
... um den hiesigen Geräusch und Abgasbestimmungen zu genügen, hat man ihn halt ziemlich runtergeregelt und das Gemisch abgemagert.
Das sind Hürden, mit denen jeder Hersteller zu kämpfen hat.

Bis 80 km/ Tacho ist trotzdem gemessen an der Motorleistung zügig hoch beschleunigt

Bis ~ 90-95 km/h Tacho halten sich die Vibrationen in Grenzen und die Geschwindigkeit ist auch über längere Zeit erträglich fahrbar
Hier erinnere ich noch einmal daran: der Tacho hat zumindest bei meiner Rally (mit GPS abgeglichen) keine Voreilung.
Die meisten Kfz würden bei dieser Geschwindigkeit einen um 8-10 km/h höheren Wert anzeigen.

Als Top Speed habe ich auf ebener Bahn ohne nennenswerten Wind 119 km/h erreicht.
Die 120 war auch mit Anlauf und hinter die Scheibe geduckt nicht zu knacken ... ;)
Der Motor schreit sich dann die Seele aus dem Leib.
Aus Sicherheitsgründen habe ich bei solchen Aktionen immer zwei Finger an der Kupplung, falls der Motor fest geht.
Ich denke zwar, dass er vollgasfest ist - bin aber weder schmerzbefreit noch leidensfähig genug, das auszuprobieren.

Fazit über Alles
(nach ersten Fahreindrücken on- und offroad; die langfristige Bewertung der Zuverlässigkeit, Wartbarkeit und Entwicklung der verfügbaren Ersatzteile bleibt abzuwarten)
Gemessen am Geld bekommt ihr mit der Voge 300 Rally ein fairen Gegenwert.
Optisch gut gelungen.
Aus technischer Sicht gemessen an dem, was andere Hersteller liefern, eher über dem Durchschnitt.
Von der werksseitigen Ausstattung her gemessen an dem, was andere Hersteller liefern, eher über dem Durchschnitt.

Darum als abschließenden Kommentar an Loncin/Voge (die hoffentlich mit lesen ...):
Hut ab - das Gesamtkonzept der Maschine verdient absoluten Respekt !
Jedes Produkt wächst über die Jahre.
Vielleicht können einige der folgenden Kundenwünsche dabei mit einfließen

Meine Wunschliste
Wünschen kann ich mir ja viel ... ;)
Aber ich möchte realistisch bleiben und schreibe darum noch einmal bereits erwähnte Punkte zusammen, von denen ich denke, dass Loncin sie umsetzen kann, ohne den bisherigen preislichen Rahmen der 300er Rally zu verlassen.

- Bereifung
die einzige freigegebene Reifengröße entspricht nicht europäischem Standard
In Deutschland sind gemäß COC nur sehr wenige Reifen legal fahrbar
ein Nachtrag zum COC für zulässige Reifengrößen in metrischer Reifendimension ist für den europäischen/deutschen Markt beinahe Pflicht !
Aktuell ist meines Wissens nur ein Reifentyp eines Herstellers legal fahrbar.
Eine Auswahl an Reifen habe ich damit nicht ... :P

- Dokumentation
für die Fahrsicherheit wichtige und technisch aufwändige Arbeiten sollten der Fachwerkstatt überlassen bleiben.
Einfachere Arbeiten bezüglich Instandhaltung und Wartung müssen aber auch von der Fahrerin oder vom Fahrer durchzuführen sein.
Die Fachwerkstätten hier in Deutschland haben gern mal Wartezeiten von 3 Monaten.
Da ist es hilfreich, die technischen Informationen zur Hand zu haben, um bei einfacheren Wartungsarbeiten nicht 3 Monate warten zu müssen, bis das Motorrad wieder gefahren werden kann:
Für mich gehören dazu (online verfügbar):
- eine detaillierte Wartungstabelle - welche Wartungsschritte sind zum jeweiligen Intervall auszuführen
- Anzugsdrehmomente
- Füllmengen und einzufüllende Flüssigkeiten (Öl, Kühlflüssigkeit, Bremsflüssigkeit etc.)
- Einstellwerte und Toleranzen
- Stromlaufplan

- Multifunktinsdisplay/Tacho:
matte, entspiegelte Scheibe für bessere Ablesbarkeit
vollflächige Blinkeranzeige
Anzeige der Uhrzeit
Anzeige der Öltemperatur

- Bedienelemente:
Handhebel (Kupplung/Bremse) mit Griffweitenverstellung
die Rückstellung der Blinker sollte sensibler sein

-Seitenständer
größere Aufstandsfläche für weiche Untergründe

So weit der erste Gesamteindruck
Der Steinbeisser

P.S. : Ich bin kein professioneller Testfahrer.
Den Mitbewerber - die CRF 250 Rally bin ich im Bekanntenkreis vor ca. einem dreiviertel Jahr gefahren.
Seitdem ist ein Weilchen vergangen - von einem direkten Vergleich kann beim bisherigen Bericht darum nicht die Rede sein.
Voraussichtlich werde ich in den kommenden Wochen noch einmal bei einer gemeinsamen Ausfahrt die CRF 250 Rally und die CRF 300 Rally im direkten Vergleich fahren können.
Die schmutzigen Details folgen ... ;)

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Steinbeisser
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Re: VOGE 300 Rally - kurzer Vergleich mit der Honda CRF 300

Beitrag von Steinbeisser » Samstag 22. Juli 2023, 19:28

Tja, manchmal ereilt es einen schneller, als gedacht ...
Der Freund mit der Honda CRF 300 Rally rief heute an und fragte, ob wir nicht 'ne Runde 300er fahren wollen.
Also kurzentschlossen aufgesattelt und los.

Honda CRF 300 Rally und Voge 300 Rally - kann man die vergleichen - was ist zu beachten ?
Das Konzept der Honda und der Voge sind sich tatsächlich sehr ähnlich - es ist also wie bei Äpfeln und Äpfeln ... :D

Nahezu jeder Fahrer bemängelt das Serien Fahrwerk der 300er Honda CRF, das nicht die Geländetauglichkeit hat, die die Optik verspricht.
Darum ist die Vergleichs-CRF bereits optimiert: verbaut ist hinten ein Öhlins Federbein (mittlere Preisstufe) und vorn eine Öhlins Gabelfeder plus anderes Gabelöl - Kostenpunkt des Umbaus = etwa 800€
Nur eine Feder deshalb, weil Honda aus Kostengründen den Weg gegangen ist, den z.B. auch Beta mit der XTrainer eingeschlagen hat.
In einem Gabelholm sitzt die Feder; im anderen die Dämpfung.

Meine Vor-Urteile
Jetzt könnte ich gleich zum Ergebnis kommen, um Euch nicht länger auf die Folter zu spannen - mache ich aber nicht ... :P

Wie vermutlich die Meisten, bin auch ich mit Erwartungen an diese Vergleichsfahrt herangegangen.
Die liste ich mal kurz auf:
- bei hartem Einfedern bei schnell aufeinander folgenden Bodenwellen klappert bei der Voge die Gabel (oder irgendetwas dort vorn) hörbar; die Honda macht das bestimmt nicht ...
- das Fahrwerk der Honda ist entsprechend der Optimierung spürbar besser
- der Motor der Honda dreht bestimmt seidenweich und ruhig hoch
- die gesamte Haptik und Verarbeitung der Honda wird sich besser anfühlen

Die Stunde der Wahrheit
Nach diesem endlos langen Vorspiel komme ich jetzt zum Höhepunkt, sprich dem Ergebnis.
Zuerst ob sich meine Vorurteile bestätigt haben: im positiven Sinne - "nein"
Klappern aus dem Bereich der Gabel
auch bei der Honda klappert es bei schnell gefahrenen Passagen vorn herum; wie bei der Voge kann ich die genaue Ursache auf die Schnelle nicht ausmachen - bei der Honda ist es lauter ...
Fahrwerksvergleich
Das Fahrwerk der Honda ist besser; es ist aber kein so deutlicher Unterschied, wie erwartet.
Das Federbein der Voge ist im angenehmen Sinne fast genau so unauffällig, wie das Nachgerüstete der Honda
Die Gabel der Voge ist bei schnell aufeinander folgenden Bodenwellen unsensibler aber die Fuhre bleibt noch in der Spur.
Der Unterschied ist darum nicht so deutlich, dass ich sofortigen Handlungsbedarf sehe.
Wenn ich die Rally noch so lange fahre, schaue ich mir in ca. 4500km das Innenleben der Gabel an und sehe, ob da noch was geht ...
Motorcharakteristik
Die Honda kann's nicht besser.
Vielleicht bedingt durch die Komplettverkleidung der Rally rappelt der Motor der Honda zumindest subjektiv lauter, als der der Voge.
Er agiert auch nicht williger.
Der geringe Unterschied an Pferdestärken zum Motor der CRF konnte ich nicht wirklich spüren.
Haptik und Verarbeitung
Auch hier sehe ich kein deutliches Plus zugunsten Honda

Fahreindrücke meines "Hondamanns"
- die CRF hat einen klassischen 22mm Lenker; Ihm gefiel der serienmäßige 28,6mm oversize Lenker der Voge
- den Handschutz, in der Qualität, wie bei der Voge serienmäßig verbaut, hat er nachrüsten müssen
- was Ihm nicht gefiel, war die Position der Fußrasten, weil zu weit vorn und damit zu viel Gewicht auf dem Vorderrad
Unterm Strich für Ihn trotzdem ein rundes Moped ...

Fahreindrücke von mir
- Pluspunkte der Honda: festere Sitzbank, Uhr im Display, mit bereits verbauter Lenkererhöhung deutlich komfortablere Halterung beim Fahren im Stehen
- zumindest subjektiv dreht der Motor der Voge etwas williger hoch

Fazit
Entgegen meiner Erwartungen konnte sich die Honda nicht wirklich positionieren.
Im Gegenteil - hätte ich vor dem Kauf der Voge die Möglichkeit zum direkten Vergleich gehabt, wäre es ebenfalls die Voge geworden :)

Das schreibe ich nicht, weil ich irgendwas dafür bekomme.
Die Maschine ist mir eher so "zugelaufen" und ich war skeptisch, welchen Gegenwert ich für das Geld erhalte.
Genau darum und weil es bisher keine detaillierten Berichte zur Maschine gibt, habe ich einfach mal meine persönliche Meinung zusammengeschrieben.
Zuletzt geändert von Steinbeisser am Montag 24. Juli 2023, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: VOGE 300 Rally - ein persönlicher Test

Beitrag von Giagl » Samstag 22. Juli 2023, 21:58

Hallo namenloser Steinbeisser,

danke für Deine Zeilen zur Honda.

In diesem Forum bin ich noch sehr frisch, jedoch freut mich als noch frischerer Neuankömmling Dein Angaschmoh (ja ich weiß, wie man es schreibt :P ) und Deine Berichte zu sehen.
Als einer, der ursprünglich die Honda CRF 300 (ohne Rally) bestellt hatte, bestätigt mich Dein Gescheibsel (sicher nicht negativ gemeint) noch mehr zum Kauf meiner Chinesin.

Weiter so - und vielleicht verrätst Du Deinen Namen auch mal in der Signatur ... !
Liebe Grüße aus Oberbayern

Giagl

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Re: VOGE 300 Rally - ein persönlicher Test

Beitrag von Rallyanwärter » Sonntag 23. Juli 2023, 09:15

Moin Steinbeisser!

Vielen Dank für deinen umfangreichen Bericht zur Rally.
Da die Fachpresse bisher weder die CRF 300 (seit über drei Jahren auf dem Markt),
noch die Voge Rally ausführlich getestet hat, sind deine Beiträge eine willkommene
Informationsquelle.
Lediglich im "Tourenfahrer" und "Motorrad Abenteuer" gab es jeweils eine Kurzvorstellung,
die außer dem Bremsweg der CRF (50m) und dem Federweg der VOGE (225mm hinten),
nichts wirklich informatives bot.

Zur Höchstgeschwindigkeit der Voge Rally ist mir aufgefallen, dass sie bei 80 km/h im
6. Gang schon 6000 U/min. dreht. Könnte mir vorstellen, dass sie bei 120 km/h
bereits in den Drehzahlbegrenzer läuft? Die Rally bei meiner Probefahrt hatte erst 20 km
auf dem Tacho, da wollte ich sie nicht weiter quälen.
Wieviel Touren liegen denn bei 120 km/h mit der Originalübersetzung an?
Ein oder vielleicht sogar zwei Zähne mehr am Ritzel, könnten der 300er sicherlich helfen.

Schöne Grüße und weiter so!
Alex

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Re: VOGE 300 Rally - ein persönlicher Test

Beitrag von Stefan69 » Sonntag 23. Juli 2023, 10:40

Grüß' Dich Alex.

Ja, bei 120km/h in der Ori- Untersetzung (14/48) orgelt die Rally kurz vorm Hyperventilieren. :(
Dafür hast Du in schwierigen Geländepassagen aber genug Drehzahl anliegen, um ordentlich ohne Kupplung knapp über Trial- Tempo durchzukommen.

Bei flotten Trails und Feldwegen könnte man die Übersetzung aber auch auf 15/45 geändert ganz gut fahren.
Die Anfahrt auf Asphalt ist dann wesentlich entspannter und harmonischer.
Vögelchen blubbert und schnurrt dann weniger angestrengt und hektisch im Tempo der anderen Verkehrsteilnehmer mit.

Ich habe die Rally vergangene Woche auf kleinen, kurvigen Straßen 275km gescheucht.
Sehr schön zu fahren, Schnitt sogar knapp über 60 km/h (trotz 'eingebauter' Feldwege).
Die Rally kann auch das prima, auf Tour eigentlich alles, außer "leise".
Wenn Motor und ESD richtig warm sind, wird's schon arg laut (stundenlang ist dann nicht mehr lustig).
Aber dazu gibt's die Race von Alpine ;)
https://www.alpine-gehoerschutz.de/prod ... osafe-race
DLzG, Servus
Stefan

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Re: VOGE 300 Rally - ein persönlicher Test

Beitrag von Steinbeisser » Sonntag 23. Juli 2023, 14:42

Moin zusammen,

freut mich, dass die Zusammenfassung meiner persönlichen Eindrücke allgemein Anklang findet :)

Die Motorradpresse liefert tatsächlich wenig bis keine verwertbaren Informationen.
Es ist also nicht ganz einfach zu einer Einschätzung und damit zu einer Kaufentscheidung zu kommen.
Wenn ich das Leben für nachfolgende Interessierte etwas einfach gemacht habe, sollte es mich freuen ...

Was die Höchstgeschwindigkeit von ~120km/h angeht, so sehe ich die eher als theoretischen Wert.
Die Maschine ist dann noch nicht im Begrenzer.
Wenn ich's recht erinnere, lief sie irgendwo zwischen achteinhalb- und neuntausend Umdrehungen.

Eine bequeme Reisegeschwindigkeit sind für mich 85 km/h;
bis 95 km/h bleiben Vibrationen und Wind und Geräuschentwicklung noch im halbwegs erträglichen Rahmen.

Was Ohrstöpsel im Helm angeht:
Grade stylische Adventurebike Helme werden bei Geschwindigkeiten über 70 km/h unangenehm laut.
Das trifft für meinen preisgünstigen LS2 genau so zu, wie für den dreimal so teuren Nishua aus Carbon.
Eigenartigerweise ist selbst mein Jethelm mit separater Brille um Einiges leiser.
Darum fahre ich die "Abenteuer-Helme" nur noch mit Geräuschdämpfung im Ohr.
Die Alpine-Stöpsel sind OK - Silikonstöpsel von UVEX (Whisper) liefern für ein drittel vom Preis ein gleichwertiges Ergebnis.
Die Kordel mit der sie verbunden sind, kann man einfach rausziehen.

Gruß
Der Steinbeisser

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Re: VOGE 300 Rally - ein persönlicher Test

Beitrag von Kilometerfresser » Sonntag 23. Juli 2023, 17:17

Servus hab gerade Mal die Servicehefte von den Griechen Italienern und Spanier angeschaut.
Alle unterschiedlich aber um einiges besser als das Deutsche.
DlzG Stefan 🏍️

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Re: VOGE 300 Rally - ein persönlicher Test

Beitrag von Steinbeisser » Sonntag 23. Juli 2023, 18:18

Du meinst bezüglich technischer Informationen, wie z.B. Füllmengen und Anzugsdrehmomente ?
Kann ich zumindest aus Sicht des deutschen Handbuchs unterschreiben.
Viel steht da nicht drin :roll:

Aber ich habe am vergangenen Freitag deshalb bereits beim deutschen Importeur MSA dazu angefragt UND! noch am selben Tag Antwort bekommen.
Damit sind nicht alle Fragen aus der Welt aber ich bin positiv überrascht darüber, dass es eine so prompte Rückmeldung gab.
Als PDF bekommen habe ich:
- einen detaillierten Wartungsplan
- ein Datenblatt, das einige Einfüllmengen und andere hilfreiche Spezifikationen enthält - u.a. ist sogar der Federweg der Gabel angegeben ... ;)
- den Schaltplan der 300er Rally
- eine Reifenfreigabe für Bridgestone Reifen

Abgesehen von der Reifenfreigabe Informationen, die uns Allen weiterhelfen.
Ich werde im Laufe kommender Woche nachfragen, ob es OK ist, wenn die Dokumente hier veröffentlicht werden.
Wenn ja, stelle ich die PDFs im Dokumentenbereich des Forums für alle zum Download ein.

Gruß
Der Steinbeisser

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Re: VOGE 300 Rally - ein persönlicher Test

Beitrag von Golle » Sonntag 23. Juli 2023, 19:07

Gerne, wir haben ja extra einen Bereich für Dokumente eingerichtet.
When life brings you down, allways remember that's only one down, the rest is up!
One Down Five Up!

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