MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

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slowrider
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MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

Beitrag von slowrider » Montag 20. März 2023, 17:10

Ich bin etwas erstaunt, wie es mit den Händlern in meiner Region aussieht und frage mich, ob das Bild in anderen Regionen öhnlich aussieht. Aber zunächst die grundsätzliche Frage, welche Strategie MSA fährt?

Man hat einige Marken im Programm, die sich überlappen und damit gegenseitig Wettbewerb machen. Wie Benelli und Voge oder teilweise Mondial. Warum macht man das? Auf der Intermot in Köln im letzten Jahr war der Benelli Stand deutlich im Fokus (Größe, Anzahl Motorräder...). Voge war da, aber kleiner.

Händlernetz von Voge ist meiner Ansicht nach sehr zersplittert und viele der Händler kommen eher aus dem Roller Bereich und sind auch eher klein. Das muss nicht schlecht sein, aber natürlich machen kleine und eher finanz-schwache Händler kein großes Marketing. Das muss dann vom Importeur kommen. Bei Voge kann ich davon eher wenig sehen. Nicht in Print-Medien und auch nicht auf Social Media. Hier und da sicher, aber nicht durchschlagend.

Nun berichten mir die Händler in meiner Region, dass sie nur noch Voge-Service anbieten, aber keine neuen Maschinen. Nur noch Abverkauf der Lager-Maschinen. Grund: Voge will, dass Händler sich fokussieren und nicht z.B. parallel Benelli anbieten. Obwohl ja ebenfalls MSA....

Einerseits hätte man das vom Start an machen können, andererseits verstehe ich die Politik nicht.

Wie sieht es bei Euren Händlern aus?

Gruß

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Golle
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Re: MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

Beitrag von Golle » Montag 20. März 2023, 18:49

Ich verstehe die Strategie auch nicht.

Aber Benelli hat mit seinen Modellen ja schon ein ähnliches Portfolio.

Bin gespannt, wie sich die Sache entwickelt.

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Daniel01683
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Re: MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

Beitrag von Daniel01683 » Dienstag 21. März 2023, 16:30

slowrider hat geschrieben: Montag 20. März 2023, 17:10 Ich bin etwas erstaunt, wie es mit den Händlern in meiner Region aussieht und frage mich, ob das Bild in anderen Regionen öhnlich aussieht. Aber zunächst die grundsätzliche Frage, welche Strategie MSA fährt?

Man hat einige Marken im Programm, die sich überlappen und damit gegenseitig Wettbewerb machen. Wie Benelli und Voge oder teilweise Mondial. Warum macht man das? Auf der Intermot in Köln im letzten Jahr war der Benelli Stand deutlich im Fokus (Größe, Anzahl Motorräder...). Voge war da, aber kleiner.

Händlernetz von Voge ist meiner Ansicht nach sehr zersplittert und viele der Händler kommen eher aus dem Roller Bereich und sind auch eher klein. Das muss nicht schlecht sein, aber natürlich machen kleine und eher finanz-schwache Händler kein großes Marketing. Das muss dann vom Importeur kommen. Bei Voge kann ich davon eher wenig sehen. Nicht in Print-Medien und auch nicht auf Social Media. Hier und da sicher, aber nicht durchschlagend.

Nun berichten mir die Händler in meiner Region, dass sie nur noch Voge-Service anbieten, aber keine neuen Maschinen. Nur noch Abverkauf der Lager-Maschinen. Grund: Voge will, dass Händler sich fokussieren und nicht z.B. parallel Benelli anbieten. Obwohl ja ebenfalls MSA....

Einerseits hätte man das vom Start an machen können, andererseits verstehe ich die Politik nicht.

Wie sieht es bei Euren Händlern aus?





Gruß
MSA ist nur ein Vertriebs Partner ohne einen solchen, müsstest über Umwegen die Motoräder in China Kaufen. Würden sie nur bei einer Marke bleiben, würden sie sehr wenig bis gar keine Einnahmen haben. Ich vermute mal wie bei deinen Händlern ist die Nachfrage nach Voge sehr gering bis gar nicht. Deswegen Bieten sie nur Lager-Maschinen aus MSa beständen an. Die Händler wollen kein Todes Kapital in ihren Läden stehen haben. Der Ruf von Voge muss auch erst mal aufgebaut werden. Benelli kannte jeder aus Italien und hatte einen guten ruf , Voge dagegen ist erst seit 2021 auf deutschen Markt. Die Händler die ich kenne verkaufen Voge und noch andere Firmen , aber bieten keine Benelli an. Von Benelli sehe ich auch wenig Werbung , das nimmt sich nicht viel wie bei Voge. Royal Enfield aus Indien sind 2016 mit paar Modellen auf markt gekommen. Es hat auch mehre Jahre gebraucht bis sie gefragte sind und öfters mal auf der Straße sehen tust. Und die Deutschen sind so auf Marken fixiert , da werden Motoräder aus Asien schlecht gemacht/gesprochen. Da interessiert es sie nicht , das sie selbst Asien Produkte in Ihren Marken Motorrädern verbaut sind oder ganze Marken Motorräder in Asien gefertigt sind. Sie sind einfach blind, sie kaufen lieber Teurere Marken Motoräder wo sie für den Namen Zahlen und nicht für das Motorrad. China kann in guter Qualität fertigen. Wir Deutschen wollten doch immer alles Billiger , die Händler haben es Billig produzieren lassen, so wie jetzt immer noch zum Teil. Das heißt aber nicht das China nur Billig kann, sie können auch in Guter Qualität produzieren. Bei der Voge stimmen noch preis Leistung Verhältnis. Guck dir doch mal die Auto Hersteller an , wie hyundai, kia, Dacia, skoda (ist nur beispiel) wie schlecht über diese Fahrzeuge in gesprochen und an der Qualität gemakelt wurde, es hatte sehr viele Jahre gedauert sich auf Deutschen markt durchzusetzen. Es wird die zeit zeigen ob sich Voge und andere Hersteller durchsetzen auf deutschen Markt. Ich bin jedenfalls noch an einer voge interessiert zu kaufen wenn sie auf markt kommt , nämlich die 900er.



Gruß Daniel

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Re: MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

Beitrag von Golle » Dienstag 21. März 2023, 17:05

Jau, die 900er steht bei mir auch ganz oben auf der Liste. :-) Hatte ich bestimmt noch nie erwähnt. 😂

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JORS
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Re: MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

Beitrag von JORS » Dienstag 21. März 2023, 23:25

Also, ich war heute mal wieder beim Händler meines Vertrauens um zu fragen, wann denn wohl meine 300 Rally kommt und wir haben noch ein bisschen gequatscht.
Der hat Benelli, Voge, Brixton, Kymco; NIU, Mondial, Lambretta und was weiß ich noch für Zeugs im Programm und verkauft die Dinger auch ganz gut ab. Die machen auch Service für alle anderen möglichen anderen Marken (Honda, Suzuki, Yamaha), eigentlich alles.
Der sagte mir nix dergleichen, dass er sich fokussieren müsse, er verkauft, was die Kunden wünschen und das mit gutem Erfolg.
Aber er sagte auch, das natürlich bei den Verkaufspreisen, die er mit den "Billigmarken" erzielt, kein Riesen Geschäft zu machen ist, das Geld kommt dann eher durch Inspektionen, Reparaturen, Wartung, Umbauten etc. rein.
Und die meisten Kunden kommen ja dann auch zu ihm und ich hatte ja auch immer meine Voge 300 DS bei ihm zur Wartung, obwohl die gar nicht bei ihm gekauft war und die Werkstatt hat da immer zu einem guten Preis alles ordentlich gemacht.
Ja, was stimmt ist, dass er auch immer wieder dazu gedrängt wird, bestimmte Marken in den Vordergrund zu stellen (also mehr Verkaufsfläche, bessere Präsentation der Marke etc.), aber darauf lässt er sich nicht ein und hat die Maschinen eher "kreuz und quer" gemischt im Laden stehen, alle Marken ein bisschen durcheinander :-) Und das finde ich auch gut so, der Laden ist auch klein und hat eh nicht viel Verkaufsfläche...
Er bestellt auch neue Maschinen (z.B. ja die 300 Rally) und nicht nur Abverkauf von MSA, konnte er gar nicht nachvollziehen, was Daniel da so geschrieben hat... aber das scheint ja wirklich sehr individuell zu sein...
Aber Leute, habt Ihr mal gesehen, wie so ein neues Motorrad im Laden in der Kiste ankommt? Und wie aufwändig das ist, das Teil erst mal auszupacken, zusammenzuschrauben und dann zum Laufen zu bringen...
Und das bei den Verkaufspreisen (z.B. eine Brixton für unter 3.000 Euro).. Wenn Du die Zeit zusammenrechnest und dann den Einkaufspreis runterrechnest, dann bleibt da so gut wie nix übrig. Davon kann kein Geschäft leben, daher ist der Neuverkauf nicht die Einnahmequelle für so einen Laden, der diese "Billigmarken" anbietet. Kann ich nachvollziehen.
Andererseits ist MSA als Importeur von den "China-Bikes" auch darauf angewiesen ein Händlernetz für potentielle Kunden anzubieten/aufzubauen und kann auch nicht "einfach so" alt eingesessene Händler "rausschmeißen", wenn diese Händler den Verkauf und Service für Voge, Benelli etc. anbieten (wollen).... Da sind die auch drauf angewiesen, sonst sind irgendwann keine Händler mehr da... und ohne ein entsprechendes Netz verkaufen die dann auch keine Maschinen... Ein bisschen Zwickmühle und wenn Du Dich da als Händler entsprechend selbstbewusst positionierst, dann geht das auch...
So viel zum "Händlerquatschen"... Gruß an Alle aus Mülheim vom Jörg

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Luuc85
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Re: MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

Beitrag von Luuc85 » Mittwoch 22. März 2023, 15:02

Bei meinem Händler das selbe Spiel wie bei Slowrider.

Voge bietet er nicht mehr an das sich nach seiner Aussage Benneli dagegen aus gesprochen hätte das auch Voge Bikes angeboten werden - daher Voge aus dem Angebot genommen.
Wartung etc. macht er noch aber er wird keine mehr Verkaufen.

Auf diesem wege kann man natürlich auch Konkurenz aus dem Markt drängen :(

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Re: MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

Beitrag von Golle » Mittwoch 22. März 2023, 17:58

Es wäre sehr traurig, wenn die Marke auf so einem Weg aus dem Verkehr gezogen wird und wirft natürlich ein sehr schlechtes Bild auf den Importeur. Dann muss man sich fragen wo die Prioritäten sind und ob die Marke bei MSA noch gut aufgehoben ist. Jedenfalls wird das Vertrauen auf ein Fortbestehen der Marke in Deutschland nicht gerade gefördert. Denn wer kauft sich ein Motorrad, dass er nirgendwo in seiner Nähe erwerben kann, bzw. ihm ggf. seine Werkstatt in der Nähe wegbricht. Man kann nur hoffen, dass die Garantieleistungen dann wenigstens noch von den Werkstätten durchgeführt werden.

Vielleicht sehe ich das auch etwas schwarz, aber eigentlich wäre eine Stellungnahme von MSA zu den von den Händlern getätigten Äußerungen sinnvoll, um hier mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

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Re: MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

Beitrag von Golle » Mittwoch 22. März 2023, 19:03

Kurzer Nachtrag:

Ich habe eine Mail an MSA geschrieben und um eine Stellungnahme gebeten. Bin gespannt, ob sie überhaupt antworten.

DLzG

Andreas

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Re: MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

Beitrag von slowrider » Freitag 24. März 2023, 10:38

Habe ich ebenfalls getan, schon vor einigen Tagen. Und ich habe da sogar einen Ansprechpartner. Bisher nichts.

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Re: MSA mit Voge in Rückwärtsgang?

Beitrag von slowrider » Freitag 24. März 2023, 10:48

Nochmals kurz die Sicht von Händler bzw. dem Importeur. Mein Frage war die Strategie des Importeurs MSA und nicht die der Händler.

Als Händler muss ich mich an der Strategie des Lieferanten (Importeur oder Hersteller selbst) orientieren. Logisch, oder? D.h. macht MSA beispielsweise die Konditionen im Paket, also egal welche Marke man einkauft, ist es das Eine. Wahrscheinlich (nur eine Vermutung) ist es aber so, dass man die Konditionen an den verkauften Einheiten einer bestimmten Marke aufhängt. Ich habe als Händler also ein Interesse, mich zu fokussieren, um mögichst gute Konditionen für einen Hersteller zu bekommen. Ändert der Importeuer das einfach mal so, bin ich angeschmiert...

Als Importeur oder sagen wir Anbieter, muss ich im Prinzip etwas ähnliches in Richtung China Hersteller tun. Auch logisch, oder? Deshalb meine Frage nach dem Gemischtwarenkasten von MSA. Wäre ich MSA hätte ich mich fokussiert. Nicht Benelli und Voge im Programm, sondern würde eine Marke richtig aufbauen.

Vielleicht hat man das bei MSA gerade vor. Also man schmeisst Voge raus bzw. fokussiert sich auf Benelli. Einfacher zu vermarkten als Voge, die niemand kennt.... mit Folgenfür die Händler und natürlich auch für uns Kunden.